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Selfstorage. Eine soziologische Untersuchung.

31. März 2013
Carmen Keckeis
Wohnen & Leben
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Wissenschaftliche Arbeiten

Präsentation der Diplomarbeit bei der Woche der soziologischen Nachwuchsforschung am Soziologieinstitut der Universität Wien

Auch heuer fand, bereits zum fünften Mal, am Institut für Soziologie der Universität Wien die Woche der soziologischen Nachwuchsforschung statt. Vom 2. bis 4. Mai wurde ein vielseitiges Programm geboten, das neben Vorträgen und Diskussionen auch eine weitere Ausgabe der Ausstellung „Analoge Ansichten“ und eine Installation zu „Stimmen der Soziologie“ beinhaltete.

Wesentlicher Kern der Woche der Nachwuchsforschung ist dabei der sogenannte „Walk-Around“ im Stiegenhaus des Soziologieinstitutes. Zu bewundern sind im sonst eher kargen Stiegenhaus etliche Poster mit besonderem Inhalt: auf A1 Format werden wissenschaftliche Forschungen, die im Rahmen von akademischen Abschlussarbeiten entstanden sind bzw. derzeit durchgeführt werden, die Nominierungen erfolgen dabei durch die BetreuerInnen, der/m BetrachterIn in Form von Text, Grafiken und Tabellen vor Augen geführt. Dies ist auch proklamiertes Ziel dieser Veranstaltung – die Sichtbarmachung wissenschaftlicher Forschungen des sogenannten Nachwuchses und die Möglichkeit für die AbsolventInnen diese zur Diskussion zu stellen.

Auch meine Diplomarbeit war heuer eine der nominierten Forschungsarbeiten und ich durfte Auszüge aus meiner Studie präsentieren. Neben ein paar Anekdoten aus den überaus spannenden Interviews, die ich mit aktuellen und ehemaligen KundInnen sowie Angestellten von MyPlace durchgeführt habe, und ein paar Auszügen zu den persönlichen Beweggründen, einen zusätzlichen Lagerraum anzumieten, thematisierte ich auch wohn- und stadtsoziologische Aspekte, die zu einem steigenden Bedarf nach zusätzlichem Lagerraum außerhalb des eigenen Wohnverbandes führen. Zu nennen ist hier beispielsweise der Umstand, dass ausreichend Stauraum in Form von Abstellräumen und/oder Kellerabteilen sowohl von AnbieterInnen als auch NachfragerInnen von Wohnraum bisher zu wenig berücksichtigt wurde. Im Kontext der Wohnsoziologie ist darüber hinaus die Wechselwirkung zwischen eigener Wohnung bzw. eigenem Haus und zusätzlichem Lagerraum interessant, welche durch den Begriff „Auslagern“ verdeutlicht werden kann, vor allem wenn es um die in der Diplomarbeit herausgefilterten Bedeutungsdimensionen einer Wohnung und insbesondere um den Aspekt der Raumaneignung geht. Ein weiteres wichtiges Ergebnis meiner Arbeit ist, dass die Standorte der Dienstleistung Selfstorage einige aufschlussreiche Parallelen zu den „Nicht-Orten“ im Sinne Marc Augés aufweisen.

Wenn Sie sich für weitere Details meiner Diplomarbeit interessieren, finden Sie hier meine Arbeit online im Archiv der Hochschulschriften der Universität Wien.

Falls Sie sich ein genaueres Bild zur Woche der soziologischen Nachwuchsforschung machen wollen, können Sie hier weitere Eindrücke gewinnen.

Oder sie statten dem Soziologieinstitut am Rooseveltplatz 2, im 9. Wiener Gemeindebezirk, einen Besuch ab und lassen sich von den Postern, die noch bis Ende Juni im Stiegenhaus zu finden sind, in die spannende Welt soziologischer Forschungen entführen.

Diplomarbeit Poster (PDF)

Carmen Keckeis

Carmen Keckeis studiert Soziologie an der Universität Wien. In ihrer Diplomarbeit beschäftigt sie sich mit dem urbanen Phänomen Selfstorage und mit der Frage, warum diese Dienstleistung in Wien auf eine so große Nachfrage trifft. Als Ursachen für den gestiegenen Bedarf nach zusätzlichem Stau- und Lagerraum identifiziert sie unter anderem gesamtgesellschaftliche Entwicklungen, die veränderte Platzbedürfnisse nach sich ziehen. Aus der Beschäftigung mit der Thematik Selfstorage ergaben sich für sie weitere interessante Fragestellungen, die sie beabsichtigt vertiefend zu erforschen.